Frauen in Führungspositionen in Universitätsklinika (FiFiU)

Hintergrund
Als „Leaky Pipeline“ wird das Phänomen bezeichnet, dass der Frauenanteil der Beschäftigten mit zunehmender Hierarchieebene abnimmt. In Universitätsklinika treffen zwei Leaky Pipelines aufeinander: die des Gesundheitswesens, in dem Frauen zwar etwa 71% der Beschäftigten in deutschen Krankenhäusern ausmachen, jedoch nur 17% der Geschäftsführungen und 14% der ärztlichen Leitungen und die der medizinischen Wissenschaft, Forschung und Lehre, in der Medizinstudentinnen rund 64% ausmachen, dann aber nur noch 46% des wissenschaftlichen Personals und nur noch ca. ein Viertel der Professuren besetzen. Die genauen Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen in Universitätsklinika (FiFiU) sind bislang wenig erforscht, jedoch geht die Unterrepräsentanz häufig mit stereotypen und negativen Wahrnehmungen von Ärztinnen und weiblichen Führungskräften einher.

Zielsetzung
Ziel des Projekts ist es, die Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen in Universitätsklinika (FiFiU) - wo Frauen besonders unterrepräsentiert sind - zu untersuchen und durch verbesserte sprachliche Repräsentation in der internen und externen Kommunikation zu fördern. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Wahrnehmung und den Wirkungen von Frauen, die bereits Führungspositionen in Universitätsklinika innehaben.

Vorgehen
Für die eine umfassende Analyse der externen Sichtbarkeit wird das Medienanalyse-Tool GETT der TU München auf den Kontext Universitätsklinika angepasst. Das Tool nutzt NLP-Methoden zur Analyse von (Fach-)Medienberichten über FiFiU und erhebt wie oft sie in Medienberichten vorkommen und wie sie dargestellt werden. Die Ergebnisse werden in einem Dashboard veröffentlicht.
Zur Ermittlung der internen Sichtbarkeit und Sichtbarkeit als Rollenvorbilder werden qualitative Interviews mit Führungskräften und ihren Mitarbeitenden geführt. Mittels qualitativer und NLP-Methoden werden Unterschiede im Sprachgebrauch und Wahrnehmung über männliche und weibliche Führungskräfte identifiziert.
Aus den Ergebnissen der ersten beiden Pakete werden sichtbarkeitshemmende und -fördernde Sprachmuster abgeleitet. Ob und wie diese Muster in einem kausalen Zusammenhang mit der Qualität der Sichtbarkeit stehen, wird in Vignetten-Studien geprüft.

Ergebnisse/Beitrag
Das Projekt liefert einen Beitrag zur Forschung indem es die Wahrnehmung weiblicher Führungskräfte multiperspektivisch erhebt und analysiert. Auf diese Weise wird ein ganzheitliches Bild der Wahrnehmungsunterschiede gezeichnet, das weiteren Aufschluss über zugrunde liegende Stereotype und Wirkmechanismen geben kann. Darauf aufbauend wird die Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen in Universitätsklinika in zwei Dimensionen verbessert: 1) Quantitativ, über die Veröffentlichung eines Medienanalyse-Tools und 2) Qualitativ, durch einen Textchecker, der Texte auf sichtbarkeitshemmende Sprachmuster prüft.

Projektbezogene Beiträge
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